Hochzeit auf Island Zeremonien
Alles, was ihr wissen müsst
Hochzeit auf Island – Teil 1
Ihr wollt auf Island heiraten? Und nun steht ihr ganz am Anfang und sucht Informationen zum Thema „Hochzeit auf Island“? Dann seid ihr hier genau richtig. Denn auf Island zu heiraten ist eigentlich total einfach. Und wenn ihr diese Seiten gelesen habt, werdet ihr das bestimmt auch so sehen.
Ich war am Anfang auch total überfordert. Tausende Seiten im Internet und überall nur wenige Informationen. Damals hätte ich mir gewünscht, dass es eine Seite gibt, die irgendwie alles Wissenswertes zum Thema „Heiraten auf Island“ zusammenfasst. Ob meine Seite jetzt wirklich alle Informationen enthält weiß ich nicht. Aber ich versuche hier zumindest all meine Erfahrungen als Island-Braut und Hochzeitsfotografin aufzuschreiben.
Welche Möglichkeiten auf Island zu heiraten gibt es?
Als erstes solltet ihr euch Gedanken darüber machen, wie ihr heiraten wollt. Soll es eher kirchlich oder doch lieber standesamtlich oder vielleicht doch nordisch sein? Wie ihr seht, es gibt doch mehr Möglichkeiten auf Island zu heiraten, als gedacht. Und das Allerbeste an all den Zeremonien ist, dass alle staatlich anerkannt sind. Das bedeutet, dass ihr nicht, wie bei uns in Deutschland „zweimal“ – also standesamtlich und kirchlich – heiraten müsst. Auf Island entscheidet ihr euch für ein der 4 Varianten und diese werden dann anerkannt:
Standesamtliche Trauung auf Island
Die standesamtliche Hochzeit ist die klassische Form der Eheschließung – auch auf Island. Ihr könnt eure Trauung in einem der isländischen Standesämter (Sýslumaðurinn) durchführen lassen. Diese befinden sich in jeder größeren Stadt und oft auch in ländlicheren Regionen.
Besonderheiten:
1. Die Trauung ist rechtsgültig und wird international anerkannt.
2. Die Zeremonie findet meist in einem Büro oder kleinen Trauzimmer statt.
3. Einige Standesbeamte sind bereit, im Freien zu trauen – etwa an einem Wasserfall oder Strand –, aber das ist eine individuelle Entscheidung. Eine Garantie gibt es nicht.
4. Die Zeremonie ist eher schlicht und dauert etwa 10 bis 15 Minuten.
5. Die Trauung kann auf Englisch stattfinden – ein Dolmetscher ist in der Regel nicht notwendig.
Ideal für Paare, die es unkompliziert und formal möchten oder ihre Trauung mit einem kleinen Island-Abenteuer verbinden wollen.
Kirchliche Hochzeit auf Island
Eine kirchliche Zeremonie auf Island ist etwas Besonderes – nicht nur wegen der atemberaubenden Kulissen, sondern auch wegen der tiefen Ruhe und Spiritualität, die viele isländische Kirchen ausstrahlen. Es gibt zahlreiche kleine und große Kirchen auf der Insel, darunter echte Highlights wie die berühmte schwarze Kirche von Búðir auf Snæfellsnes oder die Hallgrímskirkja in Reykjavík.
Wichtig zu wissen:
1. Möglich sind sowohl evangelische als auch katholische Trauungen.
2. Ihr benötigt ggf. ein Empfehlungsschreiben eures Heimatpfarrers (vor allem für katholische Hochzeiten).
3. Viele isländische Pfarrer sprechen Englisch oder Deutsch.
4. Die Zeremonie kann traditionell gestaltet sein, lässt aber oft Raum für persönliche Elemente.
Ideal für Paare, die sich eine spirituelle Verbindung wünschen und den Segen in einer der beeindruckenden Kirchen Islands empfangen möchten.
Siðmennt – Humanistische Hochzeit auf Island
Die Siðmennt-Zeremonie wird von der islandisch-ethischen Humanistenvereinigung durchgeführt. Sie richtet sich an Paare, die sich eine nicht-religiöse, persönliche und werteorientierte Zeremonie wünschen. Hier steht der Mensch im Mittelpunkt – ganz ohne Dogmen, aber mit viel Gefühl.
Was euch erwartet:
1. Die Trauung enthält keine religiösen Elemente.
2. Stattdessen stehen Themen wie Liebe, Respekt, Gleichwertigkeit und persönliche Geschichten im Vordergrund.
3. Die Zelebrant:innen gestalten die Zeremonie individuell und auf euch abgestimmt.
4. Trauungen sind nahezu überall möglich – vom Hochland über schwarze Strände bis zu abgelegenen Fjorden.
Ideal für Paare, die eine sehr persönliche, freie und gleichzeitig offizielle Zeremonie suchen, ohne spirituellen Hintergrund – modern, menschlich und tief berührend.
Ásatrú – Nordisch-heidnische Hochzeit auf Island
Die Ásatrú-Zeremonie ist tief verwurzelt in der alten nordischen Religion. Sie ist naturverbunden, spirituell, zeremoniell, aber nicht dogmatisch. Das Besondere: Ihr traut euch selbst – mit euren eigenen Worten, begleitet von einem Gode (Zeremonienleiter der Ásatrú-Gemeinschaft).
So läuft die Zeremonie ab:
1. Ihr gebt euch gegenseitig eure Gelübde – kein „offizieller Akt“ durch einen Dritten.
2. Der Gode gestaltet einen rituellen Rahmen mit Texten zu Natur, Göttern und Lebenswegen.
3. Die Zeremonie kann an fast jedem Ort stattfinden – ob Lavafeld, Wasserfall, Gletscher oder Wald.
4. Trotz heidnischem Hintergrund ist die Zeremonie offen für alle Weltanschauungen und eher philosophisch-naturverbunden als religiös.
Ideal für Paare, die sich das ursprüngliche Island-Feeling wünschen und Wert auf eine intensive, persönliche Verbindung zur Natur und zueinander legen. Diese Zeremonie ist ein echtes Erlebnis – frei, emotional und unvergesslich.
Meine persönlichen Erfahrungen mit Hochzeit auf Island Zeremonien
Als Hochzeitsfotografin durfte ich inzwischen viele Hochzeiten auf Island begleiten – und ehrlich gesagt, haben mich die Ásatrú- und Siðmennt-Zeremonien immer am tiefsten berührt. Sie sind einfach anders. Echte Herzensmomente, fernab von Bürokratie oder festgelegten Ritualen.
Ásatrú – eine Zeremonie wie aus einem alten isländischen Gedicht
Unsere eigene Hochzeit war eine Ásatrú-Zeremonie, und ich bekomme immer noch Gänsehaut, wenn ich daran denke. Dort, mitten im Hochland, zwischen Lavafeldern und wehendem Moos, haben wir uns gegenseitig unsere Gelübde zugesprochen. Kein klassisches „Ja, ich will“, kein starrer Ablauf – sondern persönliche Worte, Blicke voller Bedeutung und das Gefühl, etwas wirklich Altes, Kraftvolles und Echtes zu erleben.
Der Gode (Zelebrant) hat die Zeremonie eingerahmt mit Geschichten über die Natur, die isländischen Götter und die Magie des Ortes. Es war spirituell – ja – aber nicht im religiösen Sinne. Es war frei, erdig, nordisch. Eine Verbindung zur Insel und zu uns selbst.
Ich kann jedem Paar, das etwas Ursprüngliches sucht, nur empfehlen, diese Art der Trauung in Erwägung zu ziehen. Es ist Island pur.
Siðmennt – modern, menschlich und voller Gefühl
Auch die Siðmennt-Zeremonien sind etwas ganz Besonderes. Sie wirken vielleicht unspektakulär auf den ersten Blick – aber was sie leisten, ist wundervoll: Der Fokus liegt komplett auf dem Paar, auf der gemeinsamen Geschichte, auf Werten wie Liebe, Respekt und Zusammenhalt.
Ich habe Paare erlebt, die dabei gelacht und geweint haben, weil die Zelebrant:innen genau die richtigen Worte finden – persönlich, tiefgründig und mit einem feinen Gespür für Emotionen. Besonders schön finde ich, dass Siðmennt-Zeremonien oft dort stattfinden, wo das Herz des Paares schlägt: am Meer, auf einem Lavafeld, im Wald oder vor einem Wasserfall.
Sie fühlen sich frei und gleichzeitig verbindlich an – wie ein echtes Versprechen zwischen zwei Menschen, das nicht durch ein Formular, sondern durch Herz und Haltung besiegelt wird.
Jörg & Henrique
… nehmen euch mit auf ihre stürmische Hochzeit unter dem Seljalandsfoss an der Südküste Islands.
Lena & Jens
… trauten sich in der wilden Natur Islands zwischen dem Hochland und Snaefellsnes.
Heiraten in Island
Auf dieser Seite findet ihr alle wichtigen Infos rund um das Thema „Heiraten in Island“.
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